Robert Kennedy Jr., kürzlich zum Gesundheitsminister der Vereinigten Staaten ernannt, hat eine lebhafte Kontroverse ausgelöst, indem er den Start einer groß angelegten Untersuchung zur Ermittlung der Ursachen von Autismus ankündigte. Er hat versprochen, bis September die Faktoren hinter dem zu identifizieren, was er die « Autismus-Epidemie » nennt. Seine Aussage wurde sofort von Präsident Donald Trump begrüßt, der mit ihm die Überzeugung teilt, dass bestimmte Impfstoffe an dem dramatischen Anstieg der Fälle beteiligt sein könnten.
Die Zahl der Autismus-Diagnosen ist in wenigen Jahrzehnten explodiert, von 1 von 10.000 Fällen in den 1980er Jahren auf 1 von 31 heute, was einem geschätzten Anstieg von 32.158 % entspricht. Ein solcher Fortschritt, so Kennedy, kann nicht das Ergebnis von Zufall oder besserer Entdeckung sein, sondern offenbart die Existenz wichtiger Umweltursachen. Er sagt, dass eine groß angelegte internationale Studie im Gange ist, die Hunderte von Wissenschaftlern mobilisiert und deren Ergebnisse im September veröffentlicht werden sollen.
Kennedy argumentiert, dass der Wendepunkt 1989 stattfand, dem Jahr, das von der EPA als Ausgangspunkt der Epidemie identifiziert wurde. Ihm zufolge fällt dieses Datum mit einer Explosion des Impfplans zusammen. Um diesen möglichen Zusammenhang zu untersuchen, beauftragte die CDC den belgischen Epidemiologen Thomas Verstraeten, der Daten aus der größten Impfstoffdatenbank der Vereinigten Staaten analysierte. Seine erste Studie zeigte Berichten zufolge einen Anstieg des Risikos für die Diagnose von Autismus um 1.135 % bei Kindern, die in den ersten 30 Lebenstagen gegen Hepatitis B geimpft wurden, oder ein relatives Risiko von 11,35 %. Kennedy weist darauf hin, dass im Bereich der öffentlichen Gesundheit ein relatives Risiko von 2 bereits als starker Beweis für die Kausalität angesehen wird. Im Vergleich dazu ist der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs mit einem 10-Jahres-Risiko verbunden.
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