Arterielle Dissektion und zervikales Trauma
Intensives Training, chiropraktische Eingriffe oder kleinere Unfälle können die Intima der Halsschlagader und der Wirbelarterie reißen. Die Dissektion ist die häufigste Ursache für Schlaganfälle bei Patienten unter 45 Jahren.
Eine frühzeitige Diagnose durch CT-Angiographie oder MRT und eine frühzeitige Antikoagulation sind entscheidend, um ausgedehnte Infarkte im Hirnstamm oder in der Halsschlagader zu verhindern.
Autoimmunerkrankungen und Gerinnungsstörungen
Systemischer Lupus erythematodes, Antiphospholipid-Syndrom und Sichelzellenanämie erhöhen die Thrombozytenaggregation und die Thrombusbildung. Junge Menschen mit diesen Erkrankungen benötigen eine engmaschige neurologische Überwachung.
Die Rolle der Umwelt und soziale Ungleichheiten
Bildung und sozioökonomischer Status
Die CDC-Studie ergab, dass Menschen ohne Highschool-Abschluss den höchsten prozentualen Anstieg der Schlaganfälle erlebten. Mangelnde Schulungen schränken den Zugang zu präventiven Informationen und einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung ein.
Umweltverschmutzung und thermische Belastung
Eine langfristige Exposition gegenüber PM2,5-Partikeln ist mit einer systemischen endothelialen Dysfunktion verbunden. Die Studie von GBD2021 ergab einen Anstieg der Belastung um 72 %, der auf extreme Umgebungstemperaturen zurückzuführen ist, ein Phänomen, das in dicht besiedelten städtischen Gebieten besonders schwerwiegend ist.
Zugang zur Versorgung und Verzögerung der Diagnose
In ländlichen Gebieten dauert es länger, bis junge Menschen Symptome erkennen und Zentren mit einer Stroke Unit erreichen. Das therapeutische Fenster geht verloren und die Nachwirkungen verschlimmern sich, wodurch sich der Teufelskreis von Behinderung und Armut fortsetzt.
Multidimensionale Folgen eines Schlaganfalls bei jungen Menschen
Einen Schlaganfall vor dem 40. Lebensjahr zu überleben bedeutet ein jahrzehntelanges produktives Leben mit motorischen Beeinträchtigungen, Aphasie oder Epilepsie. Zu den psychologischen Auswirkungen gehören Depressionen, Angstzustände und Veränderungen der Arbeitsidentität.
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