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Nach der Geburt ihres Sohnes verschwand ihr Mann – sie zog den Jungen allein groß. Doch an seinem 18. Geburtstag kam eine Sporttasche, vollgestopft mit Geld.

Sergej verstand ohne Worte. Klassenkameraden bewunderten ihn; Niemand wagte es, das einzige vaterlose Kind in Ausgestoßenen zu verspotten. Im Gymnasium gab er Kolja Schdanow eine blutige Nase, weil er seine Mutter kritisiert hatte, und alle blieben weg.

« Dein Vater war der stärkste Mann im Dorf », sagte Nachbar Kolja einmal, als sie gemeinsam auf der Veranda arbeiteten. « Ein echter Held. »

Nur zu Illustrationszwecken

»Was glauben Sie, was mit ihm geschehen ist?« fragte Sergej leise und schlug einen Nagel in das Holz.

Kolja kratzte sich am Kopf.

« Ich weiß nicht, Junge. Aber es war nicht seine Wahl. Er war nicht so. »

Sergej nickte. Er hatte nie mit seiner Mutter darüber gesprochen – er sah, wie sehr es sie schmerzte –, aber in seinem Kopf sah er seinen Vater oft als einen Helden, der während einer Mission gefallen war. Im Alter von vierzehn Jahren brachte Sergej seinen ersten Lohn mit nach Hause, den er sich verdiente, indem er den ganzen Sommer über Waldwege für den Förster rodete.

»Für dich, Mama«, sagte er und legte abgenutzte Geldscheine auf den Tisch. « Für den Wintervorrat. »

Galina erstarrte und starrte auf das Geld. Draußen bedeckte der erste Schnee den Garten; Holzscheite knisterten im Ofen.

« Ich weiß, dass du für uns beide arbeitest », sagte Sergej leise. « Jetzt helfe ich auch. »

Als Galina zu ihm aufblickte, sah sie keinen Knaben, sondern einen jungen Mann mit der Entschlossenheit von Viktors Gesicht in den Augen.

« Danke », sagte sie und versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten.

An diesem Abend, nachdem Sergej zu Bett gegangen war, zog sie ein altes Foto eines grinsenden Viktor hervor, den er um ihre Schultern legte. Auf der Rückseite stand mit verblasster Tinte: « For my one and only. »

« Er wird genauso stark sein wie du », murmelte sie zu dem Bild. « Genauso schön. »

Sergej rückte seine Krawatte zurecht und schaute in den beschädigten Spiegel. Es zeigte einen jungen Mann mit breiten Schultern und einem kräftigen Kinn.

Mama hatte die dunkelblaue Jacke von Viktors altem Anzug geschneidert und sie passte perfekt.

Heute ist er achtzehn Jahre alt geworden. Abendliche Gäste wurden erwartet, doch erst ertönte die letzte Glocke der Schule: die Abschlussfeier. Die Universität kam, obwohl er sich noch nicht entschieden hatte, wohin.

« Mama, muss das Wasser erhitzt werden? », rief er, als er sein Zimmer verließ.

Galina rührte am Ofen. Im Laufe der Jahre hatte sich ihr Haar silbrig verfärbt und Falten hatten sich über dem gebildet, was einst glatt gewesen war, aber ihre Haltung blieb gerade und ihr Blick entschlossen.

« Schon aufgeregt », lächelte sie. « Was für ein gutaussehender Mann – ein echter Bräutigam. »

« Mama, hör auf… » Sergej Bloosde.

« Shura Bondareva schaut dich immer wieder an », neckte Galina. « Ist dir das aufgefallen? »

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