Die Forscher wollten noch einen Schritt weiter gehen und diese Zellen aus einem neuen Blickwinkel untersuchen. Insbesondere fanden sie heraus, dass sich Hautzellen von toten Froschembryonen zusammenschließen und lebende Strukturen bilden können, die als Xenobots bezeichnet werden. Diese Xenobots waren nicht nur isolierte Zellen: Sie konnten sich bewegen und bestimmte Aufgaben ausführen, was darauf hindeutet, dass nach dem Tod eine Lebensform entsteht.
Biobots und Anthropobots: Auf dem Weg zu einer neuen Medizin?
Wenn Zellen überleben und sich nach dem Tod wieder zusammensetzen können, können sie dann für medizinische Behandlungen verwendet werden? Ein faszinierendes Gebiet, das von Forschern erforscht wird.
Sie stellen sich Biobots vor, mehrzellige Strukturen, die in der Lage sind, präzise Aufgaben im menschlichen Körper zu erfüllen. Noch besser ist, dass Anthropobots aus patienteneigenen Zellen hergestellt werden können, die bestimmte medizinische Aufgaben ausführen können, ohne dass das Immunsystem sie abstößt.
Zum Beispiel:
- Arterien entstopfen: Anthrobots können Cholesterin-Plaques auflösen und Herzinfarkten vorbeugen.
- Behandlung von Mukoviszidose : durch Entfernen von überschüssigem Schleim aus der Lunge.
- Transport von Medikamenten: durch präzise Behandlung der kranken Bereiche bei gleichzeitiger Begrenzung von Nebenwirkungen .
Wie weit kann diese Entdeckung gehen?
Dieser Ansatz ist vielversprechend, wirft aber auch viele Fragen auf. Wo liegen die Grenzen dieser zellulären Plastizität? Können wir diese neuen Strukturen wirklich so steuern, dass wir unerwünschte Effekte vermeiden?
Die Forscher schätzten, dass die wieder zusammengesetzten Zellen nicht länger als 60 Tage überleben würden, was das Risiko einer unkontrollierten Vermehrung begrenzt. Doch um diese Mechanismen besser zu verstehen, bedarf es weiterer Forschung.
Dieser « dritte Zustand » könnte unsere Vorstellung von Leben und Tod neu definieren. Und vor allem eröffnet es unglaubliche medizinische Perspektiven, die von der Zellregeneration bis hin zu maßgeschneiderten Behandlungen reichen. Eines ist sicher: Wir stehen erst am Anfang einer wissenschaftlichen Revolution.