Seit Jahrzehnten ist Aspirin aufgrund seiner gerinnungshemmenden Eigenschaften das Medikament der Wahl, das weithin zur Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen, insbesondere bei älteren Menschen, empfohlen wird. Jüngste Studien haben jedoch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit dieser gängigen Behandlung geweckt, insbesondere bei älteren Erwachsenen.
Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass selbst niedrige Dosen von Aspirin das Risiko einer Hirnblutung (hämorrhagische Schlaganfälle) erhöhen können, was Experten dazu veranlasst, die weit verbreitete Verwendung als vorbeugende Maßnahme neu zu bewerten.
Das Aspirin-Dilemma: Ein historischer Überblick Aspirin
oder Acetylsalicylsäure wird seit mehr als einem Jahrhundert wegen ihrer entzündungshemmenden, schmerzstillenden und fiebersenkenden Eigenschaften verwendet. In den letzten Jahrzehnten hat es sich besonders in niedrigen Dosen (oft 75 bis 100 mg pro Tag) durchgesetzt, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Die Idee hinter dieser Therapie basiert auf der Fähigkeit von Aspirin, die Blutplättchenaggregation zu hemmen, was die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Blutgerinnseln in den Arterien verringert und möglicherweise Herzinfarkte und ischämische Schlaganfälle (verursacht durch Blutgerinnsel, die den Blutfluss zum Gehirn blockieren) verhindert.
Trotz seiner Vorteile bei der Vorbeugung von gerinnungsbedingten Erkrankungen können die Auswirkungen von Aspirin auf die Gerinnungsfähigkeit des Körpers auch zu unbeabsichtigten Folgen führen. Insbesondere kann es die Patienten anfälliger für Blutungen machen, insbesondere im Magen-Darm-Trakt und im Gehirn.
Viele
neuere Studien haben die Debatte über die Risiken von Aspirin, insbesondere bei älteren Erwachsenen, verändert. Eine wichtige Studie, die 2023 in The BMJ veröffentlicht wurde, analysierte Daten aus mehreren klinischen Studien mit älteren Erwachsenen. Eine Studie aus dem Jahr 2015 ergab, dass niedrig dosiertes Aspirin mit einem um 37 Prozent erhöhten Risiko für intrakranielle Blutungen (Hirnblutungen) verbunden war, verglichen mit denen, die das Medikament nicht einnahmen. Das Blutungsrisiko scheint bei Menschen über 70 Jahren höher zu sein, insbesondere bei Menschen ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Vorgeschichte.
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